Der Recycling-Spezialist für Leder und Textilien, Lederett GmbH, hat Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Chemnitz hat über das Betriebsvermögen des über 100 Jahre alten Familienunternehmens in Siebenlehn das Insolvenzverfahren eröffnet und für Ende April eine Gläubigerversammlung angesetzt. Lederett ist die Nachfolgefirma des VEB Lederfaserwerks Siebenlehn, der in der DDR der größte Hersteller für Lederfaserstoff und nach Firmenangaben „Schlüsselbetrieb für die gesamte Schuhindustrie der DDR“ war. Zuletzt hatte sich das nach der Wende privatisierte Unternehmen auf das Recyceln von Leder- und Stoffresten, von Pappbechern und Kaffeesatz spezialisiert. Lederett ist nach eignen Angaben „ein führender Hersteller für die Entwicklung und Produktion von hochwertigen Oberflächenmaterialien und Werkstoffen aus recycelten Textilien, Lederverschnitten und Produktionsresten“. Die Produkte werden unter dem Markennamen Refalett vermarktet. Das Unternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiter. Laut einem Bericht der Sächsischen Zeitung seien bereits von 2018 bis 2020 jährlich Verluste im unteren sechsstelligen Bereich bei Umsätzen jenseits der fünf Millionen Euro angefallen. 2021 sei das Minus dann auf fast 360.000 Euro gesprungen. Hinzu kämen Verbindlichkeiten von insgesamt 2,1 Millionen Euro, die allerdings besichert seien, etwa durch entsprechende Eintragungen im Grundbuch.
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