Die vor allem für ihre mit Eichenrinde gegerbten Ledersohlen bekannte Lederfabrik Joh. Rendenbach jr. wird im Laufe des kommenden Frühjahrs ihre Pforten für immer schließen. Dies kündigte Firmenchef Hanns Rendenbach in einem Schreiben an die Kunden an. Somit ende die Tradition nach 150 Jahren mit der vierten Generation. „In den vergangenen 10 bis 15 Jahren hat uns nicht nur die Situation auf dem Rohwarenmarkt, hier vor allem die entstandene Knappheit und permanent abnehmende Qualität, das (Über-)Leben schwerer gemacht“, schreibt Rendenbach. „Allem voran beeinflusste das Trageverhalten der Gesellschaft, der Trend zum „bequemeren“ Laufen, sowie die Gesellschaftsfähigkeit/Salonfähigkeit des Sneakers die stetig fallende Nachfrage nach einer Ledersohle. Letztere zeichnete sich nicht nur im Bereich der Schuhreparatur, sondern leider auch mehr und mehr in den Kollektionen der exklusiven Schuhfabriken ab ‒ und prägte somit auch wesentlich die Situation in unserer Lederfabrik.“ Beschleunigt worden sei diese Entwicklung zusätzlich durch die Corona-Pandemie. Die Lederfabrik Joh. Rendenbach jr. ist eine der bekanntesten Gerbereien der Welt, die Leder nach dem traditionellen Eichenloh-Grubengerbverfahren produzierte – für Ledersohlen, Absätze und Schuhkomponenten sowie für den Orthopädiebereich. Das JR-Logo garantierte für ein strapazierfähigem Sohlenleder. In der traditionellen Gerberei bleiben die Häute etwa ein Jahr lang in Bodengruben mit Eichenrinde und anderen natürlichen Tanninen. Dies ist zeitaufwendig, liefert aber hervorragende Ergebnisse. Das Unternehmen besteht seit 1871 in Trier und ist noch immer im Besitz der Familie Rendenbach. Bis Anfang nächsten Jahres nimmt Rendenbach noch Aufträge entgegen. In bestimmten Produktbereichen – hier besonders im Croupon- und Sohlenbereich – sei man allerdings bereits ausverkauft.
Foto: Manfred Willsch
Sehr geehrte Herausgeber von Pro Leder,
ich habe mich sehr über Ihre heutige E-Mail gefreut und mit Interesse die Neuigkeiten auf dem Ledergebiet zur Kenntnis genommen, als Rentner hat man sonst ja nur noch wenig Verbindung zum Leder! Sehr gefreut habe ich mich als Thüringer über die Auszeichnung von Herrn Dr. Heinrich Franke anlässlich der Freiberger Ledertage in 2023.
Den Mitarbeitern von Pro Leder weiterhin alles Gute und mal wieder mehr gute Nachrichten auf dem Ledergebiet!
Herzliche Grüße aus Chemnitz,
Ihr Dr. Heiner Wolf