Während man sich im Markt fragte, wer die Mehrheitsbeteiligung von CVC Capital Partners an dem italienischen Unternehmen Pasubio übernehmen wird, sorgte die venezianische Gerberei mit der Übernahme von Hewa Leder für eine Überraschung. Denn am 15. Juni wurde die auf die Produktion von Leder für das Premium-Luxussegment im Automobil- und Yachting-Bereich spezialisierte Hewa Leder GmbH von der Gerberei Pasubio übernommen. Marcus Adelmann hatte vor fünf Jahren die portugiesische Coindu-Gruppe an Bord geholt, die seinerzeit die Hälfte an Hewa Leder übernommen hatte. Mit Coindu habe man aber aufs falsche Pferd gesetzt, die Erwartungen in diese Partnerschaft hätten sich nicht erfüllt, so Adelmann. Da Hewa Leder nach seiner Überzeugung mit einem Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro zu klein sei, um eigentständig zu überleben, habe er sich auf die Suche nach einem neuen leistungsstarken Partner gemacht. Nun hat Pasubio mit sofortiger Wirkung die Hewa Leder GmbH vollständig übernommen, Marcus Adelmann bleibt weiterhin Geschäftsführer. Auch die deutsche Produktion soll komplett fortgeführt werden, Pasubio will künftig die dort produzierten Leder explizit als Premiumleder aus Deutschland unter dem bisherigen Namen Hewa Leder vermarkten. Hewa beschäftigt an den beiden Produktionsstandorten Rehau und Brand-Erbisdorf insgesamt rund 150 Mitarbeiter. Für Pasubio eröffnet die Übernahme die Tür zu einigen Topkunden: So ist Hewa Leder etwa Exklusivlieferant von Rolls Royce, der Ultra-Luxus- und Extra-Sport-Serien von BMW und Audi. Kaum war der Hewa-Deal unter Dach und Fach, wurde nun Pasubio verkauft. Die britische CVC Capital Partners verkaufte es nämlich an den französischen Private Equitiy Fonds PAI Partners; der Wert der Transaktion wurde nicht bekannt gegeben. Luca und Alberto Pretto, die Söhne des Pasubio-Gründers, bleiben neben PAI als Investoren im Unternehmen und behalten ihre derzeitigen Führungspositionen.