Der Schweizer Herrenschuhhersteller Fretz Men schließt seine Produktion am Hauptsitz in Fahrwangen. Insgesamt 30 Arbeitsplätze werden gestrichen. Grund dafür seien die Neuausrichtung des Unternehmens und die teure Produktion in der Schweiz, teilte das Unternehmen mit. Künftig sollen Partner in Europa und Asien die Schuhe produzieren. Aktuell beschäftigt Fretz Men in Fahrwangen noch rund 50 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist eine der letzten größeren Schuhfabriken der Schweiz und produziert noch etwa 200.000 Paar pro Jahr.
Geschäftsführer Vinzenz Lauterburg bedauert den Schritt: „Wir haben während vieler Jahre in den Standort investiert. Leider ist die Produktion in der Schweiz seit einigen Jahren stark defizitär“, so Lauterburg. In der Schweiz soll noch ein Atelier betrieben werden, in dem neue Schuhmodelle entwickelt und deren Produktion getestet werden sollen. Außerdem sollen auch künftig kleine Auflagen für verschiedene Premiummarken produziert werden.
Wegen der teuren Produktion in der Schweiz fehlten die Mittel, um künftig in Innovation und Wachstum zu investieren, so Lauterburg, der die Marke weiterentwickeln und neue Absatzmärkte erschließen möchte. Lauterburg gehört zur Gründerfamilie von Fretz Men und steht seit Anfang Jahr an der Spitze des Unternehmens. Er ist Nachfolger von Daniel Omlin, der das Unternehmen über zwölf Jahre lang geführt hatte.
Für die betroffenen Mitarbeiter will das Unternehmen faire Lösungen finden. Bis Ende Juli soll in Konsultationen geklärt werden, wie viele Stellen wegfallen. Es sei ein „umfassender freiwilliger Sozialplan“ erarbeitet worden, der nun mit den Mitarbeitern verhandelt werden soll, heißt es in einer Mitteilung. In Fahrwangen sollen künftig noch rund 15 Mitarbeiter in Administration, Entwicklung und Verkauf arbeiten.